Obstbauverein Ettingen und Umgebung
Ursprung und Gründung des Vereins (Bericht von Ulrich Stöcklin, Präsident, aus dem Jahr 2004)
Wie in vielen Gemeinden üblich, gab es auch in Ettingen einen nebenamtlichen Baumwärter. 1971 wählte der Gemeinderat Ettingen Eugen Stöcklin-Schürmann, "Geni" genannt, zum offiziellen Baumwärter. Geni hatte 1954 die kantonale Baumwärterausbildung absolviert. Er war stets bemüht, die Obstbäume zu pflegen, und organisierte mehrmals offizielle Schneid- und Zweig-Kurse für interessierte Dorfbewohner. Dadurch leistete Eugen Stöcklin seinen persönlichen Beitrag zur Erhaltung des Obstbaumbestandes. Dank seinem Einsatz nahm das Interesse an den Obstbaumpflegekursen stetig zu.
Im Jahre 1982 bildete sich eine lose, kameradschaftliche Vereinigung, welche sich „Bäumelermannschaft Ettingen“ nannte und schon 21 Mitglieder zählte. Die Aktivitäten wurden im Laufe der Jahre immer umfangreicher. Das bewegte die damaligen Organisatoren dazu, einen Verein zu gründen.
Somit wurde öffentlich zur Gründungsversammlung eines Obstbauvereines aufgerufen. Diese fand am 7.September 1984 im Restaurant Bad, Ettingen, statt und wurde von 26 Interessierten besucht. Das wichtigste Geschäft war die Wahl eines fünfköpfigen Vorstands, welcher von Präsident Geni angeführt wurde. Anschliessend wurden die als Entwurf vorliegenden Vereinsstatuten bereinigt und genehmigt. Der Jahresbeitrag für das erste Vereinsjahr wurde auf 15 Franken festgelegt. Da an dieser Gründungsversammlung auch Teilnehmer aus der näheren Umgebung von Ettingen anwesend waren, gab man dem Verein den Namen „Obstbauverein Ettingen und Umgebung“ (OBV). Am Dreidörferfest vom 5. bis 7. September 1986 nahm der junge Verein aktiv teil. Da führte er zusammen mit Natur- und Vogelschutz- Verein Therwil (NVS) mit grossem Erfolg in Genis Scheune die Festbeiz „Gartenlaube“ zugunsten des Alters- und Pflegeheims Therwil-Biel-Benken-Ettingen. Seither pflegen beide Vereine enge und freundschaftliche Beziehung.
Ein harter Schlag war das Hinscheiden unseres Präsidenten Geni am 5. Mai 1990. Die Lücke, welche er hinterliess, ist heute noch spürbar. Ein Höhepunkt war sicher die Aufnahme des OBV in den "Verband deutsch-schweizerischer Gartenbauvereine" (VdGV) anlässlich der Delegiertenversammlung vom 16. Juni 1990 in Brugg.
Heutige Aktivitäten, Organisation, Entwicklung und Mitgliederbestand
Zur Zeit können folgende regelmässige Aktivitäten aufgezählt werden:
- Durchführung von Baumschnitt- und Veredelungskursen, Gruppen-Baumschnittarbeiten bei Mitgliedern und Dritten, und Familienbummel,
- Organisieren und Durchführen von verschiedenen Exkursionen
- Besuch von verschiedenen sachbezogenen Veranstaltungen, Tagungen und Weiterbildungskursen.
Der OBV wird zur Zeit von fünf Vorstandsmitgliedern geführt. Seit der Gründung des Vereins nahm die Mitgliederzahl kontinuierlich zu. Der heutige Bestand weist 100 Mitgliedschaften auf, wovon die Hälfte Familien-Mitglieder, d.h. mit mehreren Personen. Die Mitglieder stammen aus allen sozialen Schichten, wohnen mehrheitlich in Ettingen oder in der näheren Umgebung und befassen sich in ihrer Freizeit mit dem Obstbau.
Zukunftsaussichten, Pläne und Probleme
Der OBV will auch in Zukunft einen gesunden Obstbaumbestand auf dem Feld und in den Hausgärten erhalten und fördern. Er vermittelt dazu Edelreis und möglichst resistente Jungbäume. Wo es zweckmässig und sinnvoll ist, fördert er die Hochstämmer. Alte Obstsorten hilft er auffinden und durch Weiterveredeln erhalten. Er arbeitet mit der kantonalen Zentralstelle für Obst- und Weinbau sowie mit anderen Organisationen und Vereinen zusammen, die gleiche oder ähnliche Ziele haben.